Twilight-Star Kristen Steward ist zur Zeit gleich in zwei Filmen auf der Leinwand zu sehen. Doch während mich persönlich die Neuverfilmung des Drei-Engel-für-Charlie-Stoffs weniger interessiert, machte mich „Underwater – Es ist erwacht“ neugierig. Eine Bohrinsel auf dem Meeresgrund an der tiefsten Stelle des Ozeans, ein Unfall, eine Rettungsaktion und der Angriff von unbekannten Meereswesen: Dieses Setting mit Lovecraft-Atmosphäre wollte ich mir im Kino nicht entgehen lassen.
Die Maschinenexpertin Norah Price (Kristen Steward) arbeitet auf der Bohrinsel, die eine Firma im Mariannengraben, der tiefsten Stelle des Ozeans, installiert hat. Eines Tages geschieht ganz unvermittelt ein Unfall. Das Wasser dringt durch die meterdicken Stahlwände ein. Bei der Evakuierung kommt es zur Konfrontation mit einigen unbekannten Wesen, die offenbar für den Unfall verantwortlich waren. Die Rettungskapseln sind zerstört. Norah und ihre Crew bleibt nichts anderes übrig, als mit ihren Taucheranzügen zu Fuß zur nächsten Station zu laufen, 8 Meilen unter der Wasseroberfläche – ein tödliches Unterfangen.
Man muss diesen Film innerhalb seiner Grenzen sehen. Es ist ein Horror-Thriller, dem ein leichter B-Movie-Charakter (oder konnte man sagen: B-Movie-Charme?) nicht abzusprechen ist. Die Bedrohung einer Gruppe von Menschen durch unbekannte Monsterwesen ist das Thema, die Unterwasserwelt, deren Abgeschiedenheit mit der im Weltraum zu vergleichen ist, die Kulisse. Die einzelnen Charaktere der Crew bleiben in ihrer Art im Rahmen dessen, was man von solchen Filmen gewohnt ist. Es gibt Draufgänger, Sprücheklopfer, kluge Köpfe und schützenswerte, ängstliche Individuen. Interaktionen zwischen diesen Figuren sind ebenso auf wenige, emotionale Momente beschränkt, so dass der Zuschauer eine gewisse Tragik im Ableben des einen oder anderen spürt. Mit anderen Worten: Viele großartige Neuerungen bietet die Handlung nicht. Man bekommt, was von so einem Film zu erwarten ist, inklusive einiger Effekte, die auf der Kinoleinwand zwar zur Spannung beitragen, aber auch nicht mehr als normal spektakulär sind.
Aber der Film hält auch, was er verspricht. Die Atmosphäre, die Spannung, Schockelemente und dämonische Monster sind alles Elemente, die das Kinoerlebnis durchaus lohnenswert machen. Der große Wurf ist es nicht, aber ich habe gerade in Bezug auf Filme mit Meeresungeheuern auch schon viel Schlechteres gesehen.
So ist „Underwater“ eine sichere Bank in punkto Unterhaltung für alle, die solche Filme mögen und die vom Trailer angesprochen werden. Ich würde ihn im Kino empfehlen, denn große Monster wirken auf der großen Leinwand noch größer (manchmal ist die Wahrheit so einfach 😊). Für mich, der im Moment im Kinoprogramm durchaus interessante Filme mit der Lupe suchen muss, war er keine Enttäuschung und ich bin sicher, mit der richtigen Erwartungshaltung geht es den meisten ähnlich (gepostet: 19.1.2020).