Bloodshot (Filmstart: 5.3.2020)

Quelle: www.filmstarts.de
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Für den deutschen Kinogänger war Vin Diesel länger nicht mehr auf der Leinwand präsent, zuletzt in „Fast and Furious 8“, was immerhin schon fast drei Jahre zurückliegt. Dazwischen liegen allerdings vier Filme, in denen er immer nur zu hören war und das, dank Synchronisation, nur für den englischen Zuschauer („Groot“ in Guardians of the Galaxy 2, Chaos im Internet sowie die beiden letzten Avengers-Filme). Nun ist er aber auch endlich wieder zu sehen und seine Transformation von einem Supersoldaten in einen unverwundbaren Supersoldaten sollte seinen Fans mit „Bloodshot“ einen weiteren Leckerbissen bescheren. Aber wie steht es mit dem Rest des Publikums? Bekommen sie die ewig gleiche Furious-Thunder-Cage-Actionware vorgesetzt?

 

Ray Garrison (Vin Diesel) ist ein amerikanischer Elite-Soldat, der für die Regierung einen Spezialeinsatz nach dem anderen erledigt. Bei einem Einsatz ist Afrika geht fast etwas schief, als einer seiner Kameraden als Geisel genommen wird, doch Ray klärt die Situation. Danach geht er in den wohlverdienten Urlaub mit seiner Freundin Gina (Talulah Riley). Doch die beiden werden entführt von einem irren Killer, der Informationen über die Afrika-Mission aus Ray herauspressen will. Weil er die nicht hat, tötet der Killer zunächst seine Freundin, dann Ray selbst. Doch er erwacht in einem Labor, wo er von Dr. Emil Harting (Guy Pearce) darüber aufgeklärt wird, dass er nun dank modernster Nano-Technologie unverwundbar ist. Doch anstatt als „Bloodshot“ seine Aufträge zu erfüllen, will Ray Rache an dem Mörder seiner Freundin nehmen. Was er damit lostritt, geht allerdings weit über seine Vorstellung hinaus.

 

Ich muss sagen, dieser Film hat mich überrascht, und zwar mehrmals. Zwar spielen hier, wie in den meisten Filmen mit Vin Diesel, Testosteron, Muskeln und Action eine tragende Rolle, doch die Geschichte weiß tatsächlich den Zuschauer ein paar Mal in seinen Erwartungen zu täuschen. Man darf natürlich nicht vergessen, dass es sich hier um eine Comic-Verfilmung handelt, deren Geschichte vorgegeben ist. Aber die Umsetzung empfinde ich als durchaus gelungen. Zwar wird Vin Diesel in der Rolle des „Bloodshot“ nicht unbedingt übermäßig mehr gefordert als in seinen anderen. Doch ist der neue Superheld in Unterschied zu vielen anderen Protagonisten keinesfalls der Anführer einer Gruppe von nahezu Unbesiegbaren, bei dem man das Gefühl hat, er habe jederzeit alles unter Kontrolle. Im Gegenteil: Bloodshot verliert nicht nur häufiger die Kontrolle, er muss auch verdammt weite Wege gehen, bis er herausfindet, was Dr. Harting und ebenso seine Widersacher vorhaben. Die durchaus überraschenden Wendungen des Films und die Reaktion des Helden darauf hat der Schauspieler Vin Diesel in jedem Fall unter Kontrolle. Das macht Spaß.

 

Darüber hinaus treffen wir noch auf anderen Helden, wie die hübsche, aber undurchsichtige Soldatin KT (Eiza González). Sie, aber auch die anderen Kollegen, sind immer wieder für Hilfe, aber auch für weniger erfreuliche Dinge gut. Natürlich haben wir es hier nicht mit umfangreichen Charakterdarstellungen zu tun, aber die Gut-und-Böse-Schematik des Films ist lange sich so statisch, wie man es von anderen Superhelden-Streifen gewohnt ist.

 

So würde ich „Bloodshot“ immer noch als Superhelden-Vin-Diesel-Film bezeichnen, weil das die Erwartungen sind, die er am meisten erfüllt. Aber wegen der Story und der Machart der Erzählung kann ich ebenso sagen, dass sicher viele Menschen Spaß daran haben werden, die Spannung, Unterhaltung, Action und ein wenig Science Fiction suchen. Und das alles muss ein Film erst einmal haben, Hut ab! (gepostet: 11.3.2020)