Hilfe, ich habe meine Eltern geschrumpft (Filmstart: 18.1.2018)

„Fack Ju Göhte“ trifft „Downsizing“ und das in eher kind- und jugendgerechter Manier. Zum Glück, denn die ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Schrumpfthema ist in letzterem Film dieses Jahr doch eher misslungen. Lassen wir also das Komische an dieser Vorstellung wieder zum Tragen kommen. Wenn man sich also dank der Eiseskälte den mittäglichen Bummel durch den Bochumer Ruhrpark ersparen will und stattdessen um 12 Uhr mittags dort ins Kino geht, verfehlt dieser Film seine wärmende Wirkung nicht. In der Fortsetzung von „Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft“ (2015) begegnen wir Otto Waalkes und Andrea Sawatzki als kongeniale Geisterkonkurrenten, eine Fünferbande junger Schauspieler, die den jugendlichen Traum einer echt coolen Clique verkörpert, und eben den geschrumpften Eltern. Die Jugendlichen haben natürlich die Mission, ihre Schule vor dem bösen Geist zu retten, der Lehrpädagogik von Anfang der 50er Jahre wieder einführen will. Ach, wäre es doch in der Wirklichkeit auch so leicht!

 

Ein interessantes Gefühl ist es, ehemalige Blagen von Seriengrößen in Filmen als Eltern zu sehen. Hatten schon die beiden „Bad Moms“ Filme diesen Effekt, da „Kelly Bundy“ Christina Applegate die intrigante Übermutter spielte, so haben wir hier Axel Stein, den ich besonders als Vollzeit-Proletensohn Tommy in „Hausmeister Krause“ in bleibender Erinnerung habe. Er ist heute der geschrumpfte Vater. Wie die Zeit vergeht. Er und die Mutter (Julia Hartmann) bieten einige witzige Szenen in der liebevollen Gulliver-Kulisse in einem Jugendfilm, der sich ansonsten voll auf seine Zielgruppe konzentriert. Die Kinder sind die Helden. Der Film geht in seiner Handlung nicht darüber hinaus, bleibt aber im ganzen wesentlich unterhaltsamer als „Downsizing“, besonders weil die alte Garde der Schauspieler mit ihrer teilweise exzentrischen Darbietung den Kindern die Bälle zuspielen. Man verlässt das Kino mit dem guten Gefühl, sich heute wenigstens nicht im Ruhrpark erkältet zu haben und ein wenig Herzenswärme war ebenfalls im Preis mit drin.

 

Nachtrag: Falls jemand den bösen Geist findet, der seit Jahren in unseren Bildungssystemen herumpfuscht, bitte Bescheid sagen. Ich trommele gerne eine coole Clique zusammen, die ihn austreibt! (gepostet: 25.2.2018)