Avengers - Infinity war (Start: 26.4.2018)

Quelle: imdb
Quelle: imdb

Innerhalb der letzten zehn Jahre haben die Marvel Studios sage und schreibe 19 Filme auf die Menschheit losgelassen, die alle zusammen das so genannte „Marvel Cinematic Universe“ (MCU) ergeben. Dabei bekamen Superhelden wie Iron Man, Hulk, Thor, Captain America, Doctor Strange und Spiderman eigene Filme, die Guardians of the Galaxy und natürlich die Avengers, der ultimative Zusammenschluss im Kampf gegen die bösen Mächte des Universums. Das Besondere: Obwohl alle Filme in sich geschlossene Handlungsstränge haben, nehmen sie doch stets auf einander Bezug und treiben eine Entwicklung voran, die in dem jeweils neuesten Film immer wieder aufgegriffen wird.

 

Zum zehnjährigen Bestehen der Marvel Studios wurde nun der dritte Avengers Film angekündigt: „Infinity War“. Der zweite Teil „Age of Ultron“ endete mit dem bösen Krieger Thanos, der sich auf die Jagd nach den sechs Infinity-Steinen begibt, die zusammengebracht die ultimative Macht über das Universum verheißen. In „Infinity War“ erleben wir nun diese Jagd. Nahezu alle Superhelden sollten laut Ankündigung in dem Film zusammengebracht werden. Ein durchaus heikles Unterfangen.

 

Zu Beginn des Films überfällt Thanos das Schiff der Asen, auf das sich Thor, Loki und Heimdall zusammen mit den Überlebenden des Ragnarök und Bruce Banner (Hulk) am Ende des Films „Thor – Tag der Entscheidung“ zurückgezogen haben. Dort findet Thanos den ersten Infinity-Stein. Danach nimmt er sich die restlichen Steine vor, von denen sich zwei auf der Erde, einer bei Dr. Strange, einer bei dem jungen Avenger Vision befinden. Da die beiden führenden Köpfe der Avengers, „Iron Man“ Tony Stark und „Captain America“ Steve Rogers miteinander im Streit liegen, versucht Stark auf eigene Faust den ersten Angriff auf Dr. Strange abzuwenden, kann aber nicht verhindern, dass der von der Erde entführt wird. Zusammen mit Spiderman kann Iron Man in letzter Sekunde noch das Raumschiff entern.

 

Während so Iron Man, Spiderman und Dr. Strange den bösen Thanos auf seinem eigenen Schiff bekämpfen, trifft Thor auf die Guardians of the Galaxy und will sich mit Hilfe des Waschbären Rocket und des Baumwesens Groot einen neuen Hammer beschaffen. Seinen alten hatte er in „Thor – Tag der Entscheidung“ eingebüßt. Der Rest der Guardians macht sich auf die Suche nach Thanos, denn die Freundin des Anführers Quill, die Außerirdische Gamora, ist die Ziehtochter des bösen Kriegers. Bei ihrer Suche treffen sie auf Iron Man, Spiderman und Doctor Strange. So ergeben sich zwei der drei Gruppen, deren Mission episodenartig gezeigt wird.

 

Die dritte Gruppe sind die Avengers um Captain America. Da Vision einen der Infinity-Steine in seiner Stirn eingepflanzt hat, begeben sich Captain America, Black Widow, Vision, Scarlet Witch und Bruce Banner in das afrikanische Land Wakanda, wo der Black Panther König ist. Während des Versuchs, den Stein aus Visions Stirn zu entfernen, ohne ihn damit zu töten, werden sie von den verheerenden Truppen von Thanos überfallen.

 

Es ist schon nicht ganz so einfach, alles unter einen Hut zu kriegen. Der Film mutet dem unbescholtenen Zuschauer eine ganze Menge Anknüpfungen an frühere Handlungsstränge zu. Ich behaupte einmal, selbst für Menschen, die alle 19 Filme gesehen haben, ist es schwer, sich an jeden einzelnen Bezug noch zu erinnern. Zum Glück ist der Kampf gegen Thanos das durchgehende Motiv der Handlung, so dass sie in sich nicht sonderlich komplex ist. Dabei kann ich den Autoren erster Reviews, die die Story für zu einfach halten, nicht zustimmen. Ich war froh darüber. Zudem ist Thanos ein durchaus interessanter Antagonist, der sein Ziel selbst die Rettung des Universums nennt, indem er die Hälfte aller Lebewesen auslöscht, damit die andere Hälfte glücklich leben kann. Ein Wahnsinn, der innerhalb seiner Figur allerdings durchaus Sinn ergibt und der manchmal den Eindruck vermittelt, als wäre seine größte Macht immer noch seine Überzeugung.

 

Darüber hinaus ist der Film wirklich mehr als beeindruckend. Hat Marvel bislang immer wieder aufs Neue für großartige Popcornkino-Stunden gesorgt, zuletzt mit der fulminanten Verfilmung der Geschichte um den Black Panther, so legen sie hier noch mehrere Gänge zu. Der Film ist gespickt mit beeindruckenden Bildern, hat viele witzige Momente und besonders gegen Ende auch einige, bei denen einem einfach nur die Kinnlade nach unten fällt. Erdinvasion, planetengroße Raumschiffe, Endzeitwelten, episches Schlachtengetümmel, der Film versucht wirklich alles unter einen Hut zu bringen und man muss unter dem Strich sagen: Es ist gelungen.

 

Es gab in den über 2 ½ Stunden ein, zwei Momente, in denen ich mich ein wenig übersättigt gefühlt habe von dem ganzen Spektakel, aber das ging schnell wieder vorbei. Das dramatische Ende setzt ohnehin dem Ganzen die Krone auf. Ohne Zweifel ist „Avengers – Infinity War“ einer der Kino-Höhepunkte des Jahres. Ein intensives Erlebnis mit vielen Emotionen und gewaltigen Szenen. Niemand sollte sich diesen Film im Kino entgehen lassen. (gepostet: 28.4.2018)