Peter Hase (Filmstart: 22.3.2018)

Irgendwie ist das schon lustig. Da schaut man sich Samstagabend einen Film an, recherchiert hinterher einige Kritiken und liest dann, natürlich mal wieder in der „Welt“, einen Verriss, der sinngemäß kritisiert, dass der Film zu oberflächlich und zu wenig anspruchsvoll sei. Kritiker, oder? Die spaßimprägnierten Kollegen meinen offenbar, dass der britische Kinderbuchklassiker „Peter Rabbit“ mit seinen über hundert Jahren Lebenszeit viel zu sehr „Kultur“ ist, um daraus einen lustigen Kinder- oder Familienfilm zu machen. Nein, nein, da muss Tiefgang und Anspruch her. Die Kinder sollen etwas lernen. Von Spaß lernt man nichts. Lachen ist keine Kultur. Also, seid jetzt ernst liebe Kinder! Ihr sollt den Film ohnehin nicht ohne pädagogische Anleitung schauen, sonst wisst ihr ja gar nicht, dass süße Hoppelhäschen in Wahrheit keine blauen Jacken tragen und auch nicht sprechen können. Gefährlich, solche Filme, wirklich gefährlich! Verantwortungslos und absolut ohne jeden Wert für die Bildung. Und wem es noch nicht aufgefallen ist: Bildung ist das neue Wort für Kindheit. Alles Übrige soll stillschweigend abgeschafft werden.

 

So kann mein Urteil über diesen Film nach der Lektüre der Kritiken eigentlich nur gut ausfallen. Ich hatte echt Spaß! Traurig mutet es zwar an, dass Peter Hase und seine Geschwister Flopsy, Mopsy und Buschelschwanz Waisen sind, weil der böse alte McGregor mit dem Riesengemüsegarten die Eltern seinerzeit zu Pastete verarbeitet hat. Aber die Geschwister sind eine Familie und zusammen trauen sie sich trotzdem immer wieder, in den Garten des Alten zu schleichen und Gemüse zu stibitzen. Unterstützung bekommen sie dabei von seiner Nachbarin, der tierverrückten Künstlerin Bea. Eines Tages aber fällt der McGregor in seinem Garten tot um und alle denken, nun brechen bessere Zeiten an. Von wegen! Denn sein Erbe, der junge McGregor, scheint mindestens genauso fies zu sein, wie sein Vorgänger.

 

Spaß, Leute! Humor! Verrückte Tiere, die in einem Landhaus wilde Parties feiern, eine wirklich stattliche Anzahl witziger Szenen, jugendfrei und trotzdem zum Kaputtlachen. Wer, so wie ich, von einem Film namens „Peter Hase“ genau das erwartet, wird nicht enttäuscht werden. Es ist zwar nicht der Mega-Samstagabend-Blockbuster (ich glaube nebenan war Pacific Rim wesentlich voller), aber was soll’s? In einer Woche ist Ostern, also schnappt Euch Eure Kids und lasst sie anderthalb Stunden lustige Hasen schauen. Ihr selbst werdet sicher auch Gefallen daran finden und später, wenn sie sich kurz vor dem Abitur fragen, warum der junge Werther sich umgebracht hat, werden sie sich denken, weil er nie mit seinen Eltern solche Filme im Kino sehen konnte. Ein Abend unbeschwerte Kindheit frei Haus. Das sind Filme, die ich mag. Übrigens: Eier kommen in dem Film nicht vor. Also viel Spaß beim Suchen! (gepostet: 25.3.2018)