Fast & Furious: Hobbs & Shaw(Start: 1.8.19)

Quelle: www.filmstarts.de
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Ich bin nicht sicher, ob man hier von einer feindlichen Übernahme sprechen kann. Aber Fakt ist: „Fast and Furious“ hat ein erstes Spin-Off, das den einstigen Sidekick von Vin Diesel, Dwayne „The Rock“ Johnson als Luke Hobbs, zum Hauptdarsteller macht und ihm mit Jason Statham als Deckard Shaw einen kongenialen Partner zur Seite stellt. Im Vorfeld der Produktion wurde schon viel über Ausrichtung des Films, über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur erfolgreichen „Mutterreihe“ diskutiert. Letztlich kommt es wahrscheinlich aber nur darauf an, inwieweit dieser Film an die anderen anknüpfen und seine Stärken ausspielen kann. Ob es dann ein Spin-Off ist oder nicht, wird dem Zuschauer herzlich egal sein.

 

„Die Familie“ ist auch bei „Hobbs and Shaw“ das zentrale Moment. Hattie Shaw (Vanessa Kirby), die Schwester des MI-6-Agenten Deckard Shaw, ist ebenfalls Agentin und gerät mit ihrer Truppe bei einem Einsatz in einen Hinterhalt. Angeführt werden die Angreifer von dem biotechnisch aufgemotzten Supersoldaten Brixton Lore (Idris Elba), der es auf einen Virus abgesehen hat, das einen guten Teil der Menschheit auslöschen kann. Hattie injiziert sich das Virus in letzter Sekunde selbst und kann fliehen. Die Inkubationszeit beträgt 48 Stunden, so lange bleibt Zeit, sie zu finden und einen Ausbruch des Virus zu verhindern. Hierfür wird Shaw der nun im Auftrag der CIA arbeitende Agent Luke Hobbs an die Seite gestellt. Und wie könnte es anders sein? Die beiden können sich auf den Tod nicht ausstehen. Aber dennoch müssen sie sich zusammenraufen, um Hattie und damit die Menschheit zu retten.

 

Ich denke, wer an der „Fast and Furious“-Reihe Spaß hat, kann bei diesem Film nichts falsch machen, ebenso wenig wie Fans der Hauptdarsteller. „Hobbs and Shaw“ ist prall gefüllt mit sehenswerten Kampf- und Actionszenen, teilweise äußerst witzigen Dialogen und auch ein wenig Herz dank der Familiengeschichten. Reden wie nicht von Innovation oder Tiefgang. „The Rock“ ist der wehrhafte Knuddelbär, den er immer spielt, und neben ihm agiert Statham souverän als eine Art Bruce Willis des 21. Jahrhunderts. Es ist eine gelungene Fusion zweier Action-Stars, die Lust auf mehr macht. Ob in London, in einem alten ukrainischen Atomkraftwerk oder gar auf der Insel Samoa, hier fliegen ordentlich die Fetzen, dass es eine wahre Freude ist. Bemerkenswert ist allerdings, dass Wrestling-Star Roman Reigns als Teil der Hobbs-Familie im Trailer fast mehr Szenen hatte als im Film. Das kommt sicher für WWE-Fans etwas überraschend, aber so richtig enttäuschend ist es auch nicht. Vielleicht ist der Film nicht seine Welt oder er schafft es auf andere Weise noch, Kollegen wie „The Rock“, Ronda Rousey, The Miz oder auch Batista zu folgen, der ja nach „Guardians of the galaxy“ in Kürze mit „Stuber“ in seiner ersten Hauptrolle zu sehen sein wird.

 

Aber zurück zu „Hobbes and Shaw“: Wenn Ihr „Fast and Furious“ mögt und es verschmerzen könnt, dass hier vielleicht nicht ganz so viele Autos zu Bruch gehen wie sonst, dann geht einfach rein. Spaß macht der Film auf jeden Fall und hat in seinen 137 Minuten erstaunlich wenig Längen. Wie, wann und warum nun die Reihe richtig fortgesetzt wird, und wie sehr dieser Film nun „Spin-Off“ ist, mag dann auch egal sein. (gepostet: 6.8.2019)