Spiderman: Far from home (Start: 4.7.19)

Quelle: www.filmstarts.de
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Ob nun der neue Spiderman der letzte Film der Phase 3 oder der erste Film der Phase 4 des MCU (Marvel Cinematic Universe) ist, habe ich nicht ganz kapiert. Fest steht, dass er kurz nach „Avengers: Endgame“ einsetzt und auch zu Beginn das Ende der alten Avengers aufgreift (Ich schreibe hier bewusst vom Ende, denn selbst, wer den letzten Avengers nicht noch nicht gesehen hat, sollte sich wegen des Titels „Endgame“ davon nicht gespoilert fühlen). Auch hat Thanos‘ Fingerschnipsen die Biografien vieler Menschen durcheinandergewirbelt, da sie verschwunden und auf einmal wieder aufgetaucht waren. Man nennt dieses Ereignis den „Blip“. So genau wusste ich es nicht, als ich den Kinosaal betrat, fünf Minuten nach Beginn des Films schon. Und egal ob Ende oder Anfang irgendeiner Phase des MCU, ich war natürlich gespannt, wie es weitergeht.

 

Peter Parker (Tom Holland) hat seine Spiderman-Identität so langsam Leid. Anstatt auf neue Superhelden-Aufgaben zu warten, freut er sich auf einen Klassenausflug nach Europa, wo er seinem Schwarm, der Mitschülerin MJ, seine Liebe gestehen will. Er ignoriert sogar Anrufe von Nick Fury (Samuel L. Jackson). In Venedig spätestens wird ihm klar, dass ihn seine Vergangenheit einholt. Ein Wassersturm mit einem Gesicht sucht die Grachtenstadt heim und Peter muss sich und seinen Mitschülern die Haut retten. Das Monster wird schließlich besiegt von einem Superhelden namens Mysterio (Jake Gyllenhaal). Eben den trifft Peter wenig später wieder, als Nick Fury ihn endgültig und sehr nachdrücklich zu sich zitiert. Peter soll helfen, die Welt vor einigen elementaren Monstern aus den Tiefen des Universums zu retten. Dort Peter lehnt ab, weil er lieber ein gewöhnlicher Teenager sein will. Ob Nick Fury und Mysterio das zulassen?

 

Nachdem mich Avengers: Endgame gerade wegen der hohen Erwartungen doch etwas enttäuscht hat, kann Marvel bei mir mit dem neuen Spiderman wieder Pluspunkte sammeln. Ich sehe die ganze Filme ja gerne mehr als Einzelstücke und möchte von ihnen in ihren jeweiligen circa zwei Stunden unterhalten werden, unabhängig von ihrem globalgalaktischen Gesamtzusammenhang. Das gelingt diesem Film durchaus. Spiderman ist gerade wegen dem jugendlichen Charme eines 16jährigen Teenagers per se unterhaltsam, „Far from home“ setzt im Vergleich zu seinem Vorgänger in dieser Hinsicht sogar noch einen drauf. Denn Peter Parker ist hier ein typischer Held wider Willen, der eigentlich versucht, in sein normales Leben zurückzukehren. Seine Unbeholfenheit gegenüber seiner Angebeteten, seine Probleme im Schulalltag und auf Klassenfahrt und seine stetigen Versuche, wie ein gewöhnlicher Teenager zu agieren, sind auf eine sehr charmante Art äußerst witzig. Die Geschichte, die ihn dann doch einholt, wartet mit nicht ganz so viel megatechnisierten, hypermonströsen Spielereien auf wie in anderen Marvel-Filmen, funktioniert aber insgesamt ganz gut und weiß einige Male zu überraschen. Für mich war der Film nach hinten raus etwas langatmig, obwohl ich auch im Nachhinein nichts wirklich Überflüssiges entdecken kann. Vielleicht lag es daran, dass die Story mich nicht ganz so fasziniert hat.

 

Insgesamt kommt man dennoch bei „Far from Home“ auf seine Kosten. Da tun dann 3D-Format und I-Sense-Sound ihr Übriges. Was nun Phase 4 des MCU genau bringen wird, ist mir persönlich relativ gleichgültig, ich hoffe in jedem Fall, dass Spiderman darin eine entscheidende Rolle spielt. Denn irgendwie ist er doch das, was er auch sein will: Der freundliche Superheld von nebenan. Und das macht alle bisherigen Filme irgendwie besonders. (gepostet: 16.7.2019)