The Happytime Murders (Start: 11.10.18)

Quelle: www.filmstarts.de
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„Kein Sesam – nur Straße“ ist der Slogan des seit fast einem Jahrzehnt angekündigten Films, der eine Art Muppets Show für Erwachsene sein soll. Brian Henson, Sohn des Muppet-Erfinders Jim Henson, führte Regie in einem Film, den manche Kritiker schon jetzt als einen der schlechtesten des letzten Jahrzehnts bezeichnen. Dabei mutete der Trailer eigentlich ganz lustig an, wenn auch mit sehr derbem, zotigem Humor ausgestattet. Aber manchmal haben Kritiker ja auch eine gute Trefferquote, wenn es darum geht, unterhaltsame Filme zu verreißen. Also, ab ins Kino, da tanzen alle Puppen!

 

Phil Phillips ist Privatdetektiv und eine Puppe, was in Los Angeles so seine Probleme mit sich bringt. Denn Puppen sind Bürger zweiter Klasse und werden von den „Fleischis“, wie sie die Menschen nennen, in der Regel nicht gut behandelt. Seitdem Phil als erste Puppe in Polizeiuniform bei einem Einsatz versagt hat, dürfen sie nicht einmal mehr Polizisten werden. Als er von einer aufreizenden Puppenfrau den Auftrag bekommt, ihr bei einer Erpressung zu helfen, wird er in einem Muppets-Porno-Shop Zeuge, wie an den Kunden dort ein Massaker verübt wird. Wenig später wird sein Bruder, der Star einer Fernsehserie, auf die gleiche Weise umgebracht. Der Polizeichef sieht sich mit der Situation überfordert und so wird Phil seiner alten Partnerin Connie Edwards (Melissa McCarthy) zur Seite gestellt, um weitere Morde zu verhindern und den Fall zu lösen.

 

Ich will es mal so sagen: Der Film ist im Ganzen nicht so mies, wie ihn viele machen. Welche Form hohen Anspruchs manche Kritiker an so etwas setzen, bleibt mir verborgen. Ich möchte einige Gründe nennen, warum er mir durchaus gefallen hat. Erstens gibt es durchaus noch mehr witzige Szenen als die des Trailers. In dieser Hinsicht enttäuschen ja manche Filme. Auch der derbe Humor ist nicht rausgeschnitten worden. Man muss ihn halt mögen, aber er gehört zum Konzept. Zweitens ist – was auch von Kritikern eingeräumt wird – das Zusammenspiel von Puppen und „fleischigen“ Schauspielern sehr gelungen und im Abspann werden sogar einige Szenen vom Dreh gezeigt, wie sie das gemacht haben. Durchaus originell. Drittens weiß ich nicht genau, was diverse Zuschauer an Gesellschaftskritik erwarten, wenn es um die Zweiklassengesellschaft Menschen – Puppen geht. Die Art, wie diese „Parallelwelt“ zu unserer dargestellt wird, ist in sich konsistent, ganz im Unterschied zu einigen Dystopien, die ich dieses Jahr schon gesehen habe. Wieviel Message es in einem solchen Film noch braucht, nun, das mag Ansichtssache sein. Mir war dieses Setting auf jeden Fall ernst genug.

 

„The Happytime Murders“ ist insgesamt eine Adaption alter Detektivfilme mit den Puppen als Hauptdarsteller. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Story ist klassisch, der Humor derbe, wer so etwas nicht mag, sollte nicht reingehen. Wem aber der Trailer gefällt und wer gar nicht weiß, was er am Kinomontag schauen soll, wird mit diesem Film durchaus nicht enttäuscht werden. Sex and Crime halt, bis der Schuppen wackelt und zusammenbricht.

(gepostet: 17.10.2018)