Catch me! (Filmstart: 26.7.2018)

Quelle: www. filmstarts.de
Quelle: www. filmstarts.de

Alte Schulfreunde, die als gestandene Männer seit dreißig Jahren einmal im Jahr für einen Monat Fangen spielen und zwar quer durch das Land – auf dieser Idee basiert die neueste US-Komödie "Catch me! "und sie basiert laut Aussage der Produzenten auf einer wahren Begebenheit. Witzig, ein wenig skurril möchte man meinen, aber dennoch interessant genug, um einmal zu schauen, was Hollywood-Schwergewichte wie Jeremy Renner (Wind River, Arrival), Ed Helms (Hangover 1-3), Jake Johnson (New Girl - Serie) oder Hannibal Buress (Baywatch – Film) daraus machen. Den heißesten Tag des Jahres im Kinosaal zu verbringen, ist, wie ich aus den Medien vernehme, durchaus für mehr Leute ein Konzept, so dass man sogar bei der Vorstellung um 17:30 Uhr die besten Plätze reservieren muss. Ich war gespannt, ob der Film ein so guter Grund ist, ins Kino zu gehen, wie die wohltuende Klimaanlage.

 

Hogan Malloy (Ed Helms) schleicht sich als Putzmann in die Firma seines Freundes Bob Callahan (Jon Hamm) ein, nur um ihn während eines Interviews mit einer großen Zeitung zu fangen. Denn es ist Mai, der traditionelle Monat ihres Fangspiels, das sie seit 30 Jahren betreiben. Nach gelungener Aktion eröffnet Hogan, dass ihr gemeinsamer Freund Jerry, den sie bislang nicht ein einziges Mal fangen konnten, das Spiel aufgeben will. Es bleibt also nur noch dieser Monat, um endlich gegen ihn zu gewinnen. Zusammen mit dem Rest der Truppe, Chillie (Jake Johnson) und Sable (Hannibal Buress), tüfteln sie einen perfiden Plan aus, nur um festzustellen, dass Jerry ihnen immer einen Schritt voraus ist. Nur eine Möglichkeit bleibt: Sie müssen ihn bei seiner Hochzeit erwischen.

 

Die Idee, ob wahr oder nicht, ist grundsätzlich eigentlich gar nicht schlecht. Schon zu Beginn eröffnet Hogan dem Zuschauer, dass dieses Spiel zu spielen, sein gesamtes Leben bestimmt und ihn zu dem Menschen gemacht hat, der er ist. Entsprechend kreativ geht also der Trupp um ihn daran, ihren Kumpel Jerry endlich zu fassen. Zu Beginn des Films ergibt das einige durchaus sehr witzige Szenen, die auch amüsant inszeniert sind, und man freut sich eigentlich, dieser infantilen Truppe aus gestandenen Männern zusehen zu dürfen. Die Figuren passen ganz gut, die Gags funktionieren soweit. Zwei Drittel des Films lassen sich damit gut füllen. Danach allerdings verflacht die Geschichte zusehends. Das liegt vornehmlich an dem Umstand, dass keine der Figuren wirklich die Bedeutung des Spiels für ihr Dasein mit Leben füllen kann. Man erfährt eigentlich nur, dass es ihnen sehr wichtig ist, aber niemals, was es für ihren Werdegang wirklich bedeutet hat. Da die Gags sich dann auch stetig wiederholen und eben doch nicht so gut sind, um einen ganzen Film über die Ziellinie zu bringen, ist man ob des Endes irgendwie doch ein wenig enttäuscht, zumal es für meinen Geschmack nicht sehr gut zum Rest der Story passt. Selbst wenn es auch zur „wahren Geschichte“ gehört, ein Film bleibt ein Film und funktioniert eben anders als die Wirklichkeit.

  

Somit ist „Catch me!“ unter dem Strich eine durchwachsene Komödie. Schöne Idee, gelungener Einstand, auch bis zu einem gewissen Punkt unterhaltsam, darüber hinaus hat er allerdings nicht so viel zu bieten, als dass man am Ende mit einem Strahlen den Saal verlässt und sich wieder in die Hitze begibt. Er bleibt für seinen Anspruch, eine Geschichte über Kindheit und Adoleszenz zu erzählen, doch zu sehr an der Oberfläche, deutet an, verspricht, liefert aber dann nicht. Schade, aber ich habe definitiv im Kino schon bessere Komödien gesehen. (gepostet: 8.8.2018)