Angel has fallen (Start: 22.8.2019)

Quelle: www. filmstarts.de
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In diesem Jahr habe ich bestimmt schon drei Romane gelesen oder Filme gesehen, in denen die große Lösung in einem geplanten Attentat auf den US-Präsidenten lag. Natürlich liegt die Vorstellung nahe, dass der wohl am besten bewachte Mann der Welt auch der gefährdetste ist. Dennoch scheint diese post- (siehe Kennedy), aber auch praetraumatische Verarbeitung des größten anzunehmenden Krisenfalls der amerikanischen Politik auch ein Leitmotiv ihrer Kulturerzeugnisse zu sein. Dafür steht jedenfalls die „… has fallen“-Reihe, in der Gerard Butler den Secret-Service-Agenten Mike Banning, einen der engsten Bewacher des Präsidenten, spielt. Im ersten Teil „Olympus has fallen“ soll es schon dem Präsidenten an den Kragen gehen, im zweiten Teil „London has fallen“ können die Staatsoberhäupter von Kanada, Japan, Italien, Frankreich und selbst die „deutsche Bundeskanzlerin“ dahingemetzelt werden, gut geht’s, solange die USA nicht „kopflos“ sind (Ich lasse das einfach einmal so stehen). Im dritten Teil „Angel has fallen“ gerät nun der „Engel“ Mike Banning selbst ins Zentrum der Aufmerksamkeit, aber gar nicht so, wie es ihm lieb sein kann. Also, sehen wir uns das doch ganz einfach an.

 

Die Story ist sehr schnell erzählt. Auf einem, natürlich gut bewachten, Angelausflug des US-Präsidenten (Morgan Freeman) kommt es zu einem Dronenangriff, bei dem alle außer Mike Banning und der Präsident getötet werden. Als Banning im Krankenhaus zu sich kommt, sieht er sich mit dem Vorwurf konfrontiert, er sei ein Maulwurf und der Drahtzieher dieses Attentats. Er wird verhaftet, doch von seinen angeblichen Verbündeten befreit, aus deren Gewalt sich Banning wiederum befreien kann. Nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, um seine Unschuld zu beweisen, denn der US-Vizepräsident als oberster Befehlshaber ist bereit, dem mutmaßlichen Anstifter Russland den Krieg zu erklären.

 

Auch wenn meine Einleitung etwas spöttisch geklungen haben mag, „Angel has fallen“ ist ein spannender und gar nicht mal so stupider Thriller. Tatsächlich überzeugt meiner Meinung nach die Handlung des Films, in der bemerkenswert wenig Klischees benötigt werden, um die Spannung bis zum großen Showdown hoch zu halten. Die Lösung der gesamten Verschwörung ist zwar keine Überraschung, zumal die Schuldigen relativ früh präsentiert werden, aber auch darüber hinaus weiß der Film mit gewitzten Nebenkriegsschauplätzen und kleinen Überraschungen zu unterhalten. Gerard Butler spielt den Agenten, der seine präzise Kenntnis über die Vorgehensweise der amerikanischen Behörden geschickt zu nutzen versteht, überzeugend, in seiner Art eher ruhig und wenig aufgeregt. Man begegnet zudem erstaunlich wenig „Revolverhelden“, vielleicht mit Ausnahme von Bannings Vater Clay, dem Nick Nolte ein überraschend humorvolles Gesicht verleiht. Die Veteranenromantik der vielen Ex-Soldaten nervt hier und da ein wenig, aber das kann man verschmerzen.

 

So ist „Angel has fallen“ ein Thriller, der zwar nicht den guten Durchschnitt überragt, aber bei dem man auf jeden Fall bekommt, was man erwarten darf: Action, Dramatik, ein paar Tricks, Twists und Rätsel angereichert mit einem Schuss Humor, der niemals deplatziert wirkt. Der Schuss „Ami-Kitsch“ gehört wahrscheinlich dazu und kann nicht verhindern, dass man in den fast 2 Stunden Spielzeit die meiste Zeit sehr gut unterhalten wird. Und wer sieht in diesen Zeiten nicht gerne Morgan Freeman als umsichtigen, zuweilen an der Weisheit kratzenden US-Präsidenten? 😉 (gepostet: 2.9.2019)