Der Sex-Pakt (Filmstart: 12.4.2018)

WWE-Strahlemann John Cena schwirrt ja seit fast zwei Jahrzehnten immer mal wieder über die Kinoleinwände dieser Welt. Dabei steht er aber meilenweit hinter seinem Wrestling-Kollegen Dwayne Johnson, der eine Hauptrolle nach der anderen einstreicht, als nächstes im Actionspektakel Rampage, auf das ich schon sehr gespannt bin. Dafür lässt Cena sich im Unterschied zu Johnson auch noch ab und zu im Ring blicken. Seinen Auftritt bei Daddy’s Home 2 letzten Winter fand ich schon echt witzig. Wenn er also in der Komödie „Blockers“, die mit „Der Sex-Pakt“ mal wieder einen grandiosen deutschen Titel verpasst bekam, tatsächlich eine Hauptrolle spielt, bin ich dem grundsätzlich nicht abgeneigt. Der Trailer deutete schon an, dass es vielleicht in diesem Film ein wenig lustiger zugeht, als im gewöhnlichen College-Kino der amerikanischen Erektions-Verweigerer-Fraktion, die sich und der Filmwelt mit „American Pie“ auf ewig ein Denkmal gesetzt hat.

 

 "The Prom“, also der Abschlussball für High-School-Absolventen, ist für die drei Teenager Julie (Kathryn Newton), Kayla (Geraldine Viswanathan) und Sam (Gideon Adlon) etwas Magisches. Sie beenden die Schule und gehen auf die Universität, verlassen das Elternhaus und sind endlich erwachsen. Aber gerade deshalb ist es in ihren Augen eine Zumutung, dass sie bislang noch keinen Sex hatten. So soll es in dieser Nacht geschehen und sie schließen einen Pakt, auf dass sie ihre Jungfräulichkeit zusammen mit der Schulzeit hinter sich lassen. Dummerweise bekommen das ihre Eltern (Leslie Mann, John Cena, Ike Barinholtz) mit. Dass ihre Engel sich einfach so den sabbernden Gelüsten betrunkener High-School-Absolventen hingeben wollen, scheint ihnen ein Alptraum. Also schmieden sie einen Plan, wie sie ihre Töchter wohlbehalten und jungfräulich über die Nacht der Nächte bringen können.

 

Es klingt ziemlich bieder und in dieser Hinsicht bietet die Handlung auch wenig Überraschendes. Natürlich sind es eigentlich die Eltern, die sich angesichts der Adoleszenz ihres Nachwuchses wie die Kinder aufführen. Sie nutzen alle technischen Möglichkeiten, überschreiten Grenzen und übertreten sogar ab und zu das Gesetz, alles angeblich nur zum Wohle ihrer Mädchen. Dabei sind die Rollen klar verteilt. John Cena ist der Papa, für den seine Tochter der Sportskumpel ohne Geschlechtsleben bleiben soll, Leslie Mann will auf ewig die beste Freundin ihrer Tochter sein und Ike Barinholtz spielt den Scheidungspapa, der zu seinem Liebling wieder eine Beziehung aufbauen will. Diese Konstellationen sind schon für ein paar ordentliche Gags gut, von denen sicher das „Arschsaufen“ und die Parole „What would Vin Diesel do?“ aus dem Trailer sehr einprägsam sind. Nette, harmlose Unterhaltung. Man lacht sich nicht halbtot, aber für ein wenig gepflegten Spaß reicht es allemal. Unter der jungen Darstellern zeigt Geraldine Viswanathan mimisch und gestisch durchaus komödiantisches Talent, während den beiden Übrigen eher nur der Rolle zusteht, sich über die Eskapaden der Eltern zu wundern. Ein homosexuelles Coming Out, das ohne viele Skandale von Statten geht, vertreibt zudem ein wenig den biederen Geschmack des Themas.

 

Unter dem Strich ist „Der Sex-Pakt“ zwar wenig originell, aber immerhin ganz lustig anzusehen. Einfach eine nette Komödie für den Sonntagnachmittag. Fans solcher Genres können ihn sicher anschauen, ebenso wie Menschen, die gerne einmal John Cenas nacktes Hinterteil sehen möchten. Wenn man aber bedenkt, was für ein Trip die Produzenten von Game Night für die Zuschauer bereithielten, muss man bei diesem Film dann doch von Dutzendware sprechen, die sicher nicht lange in Erinnerung bleiben wird. Dafür ist die Handlung einfach zu glatt. Aber das war bei diesem Thema vielleicht auch nicht anders zu erwarten. (gepostet: 23.4.2018)