Downsizing (Filmstart: 18.1.2018)

Quelle: www. filmstarts.de
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Geschrumpfte Menschen bieten für die Filmwelt eine interessante Perspektive. Das wusste man auch in den 80ern, wo Filme wie „Die Reise ins ich“ oder „Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft“ bei der „Akademie“ und an den Kinokassen für Aufsehen sorgten. Auch die Vorstellung, der Mensch würde seiner Umwelt weniger schaden, wenn er sich auf ein gewisses Maß verkleinern würde, existiert bereits seit langem. Zusammengefügt wurden diese beiden Gedanken allerdings erst jetzt im Sinne einer Science-Fiction-Geschichte. Regisseur und Drehbuchautor Alexander Payne (Jurassic Park III, About Schmidt) arbeitete über Jahre an dem Drehbuch und ließ schließlich mit zwei Trailern von „Downsizing“ auf ein tatsächlich aufwendig inszeniertes Science-Fiction-Epos hoffen, das diesen Themenkomplex richtig greifbar macht.

 

Zur Geschichte: Paul Safranek (Matt Damon) ist Physiotherapeut und mit seinem Leben nicht ganz zufrieden. Seinen Traum, Chirurg zu werden, ließ er zu Gunsten seiner pflegebedürftigen Mutter platzen, mit seiner Frau Audrey wohnt er in seinem Elternhaus und hadert mit sich, weil sie sich ein größeres Haus wünscht, die Bank ihm aber keinen weiteren Kredit gewährt. Er verfolgt seit Jahren die Entwicklung der Technik des „Downsizings“, mit der Menschen auf die Körpergröße von 12 Zentimetern geschrumpft werden und ist fasziniert. Als nach einem Klassentreffen ein alter, inzwischen geschrumpfter Schulfreund von ihm von den Perspektiven schwärmt, die das Downsizing bietet, beschließen Paul und Audrey, es ebenfalls zu tun. Doch nach der OP muss Paul erfahren, dass Audrey sich umentschieden hat und sich von ihm scheiden lassen will. Nun muss er zusehen, wie er alleine das Leben in „Leisureland“, der Stadt der Geschrumpften, meistern kann.

 

Der Film hat ein großes Problem. Was hier wie ein Teaser klingt, der eigentlich nur die Voraussetzung für die Handlung des Films sein sollte, ist im Grunde schon der ganze Film. Die erste Stunde sitzt man gebannt davor und erfährt die Visionen, die Probleme und Möglichkeiten des Schrumpfens in schönen und in Teilen faszinierenden Bildern. Doch nachdem Paul in „Leisureland“ angekommen ist, stellt der Film eigentlich sämtliche Handlung ein. Gewiss, da ist sein vorlauter und aberwitziger Nachbar Dusan (Christoph Waltz) und die zwangsgeschrumpfte vietnamesische Protestlerin Ngoc Lan, in die sich Paul schließlich verliebt, doch so etwas wie ein Ziel oder einen Konflikt hatte der Drehbuchautor für seinen Protagonisten nicht in petto. Der Film plätschert in der zweiten Stunde mehr oder weniger vor sich hin. Weder werden die anfangs angedeuteten Konflikte einer Gesellschaft, in der es große und kleine Menschen gibt, weiter ausgeführt, noch ein anderes Thema zu einem Punkt gebracht, das Schicksal des einzelnen Geschrumpften, die Probleme, die innerhalb der geschrumpften Community auftreten können oder die Frage nach dem Sinn eines Lebens, das sich innerhalb der geschützten Mauern von „Leisureland“ abspielt. Paul Safranek ist ziellos und genau dieses Problem hat der Film auch.

 

Ich konnte in diesem Film leider wenig Geniales finden. Natürlich waren die Erwartungen hoch, aber auch wenn man die Trailer nicht seit Monaten in den Kinos gesehen hat, wird man am Ende zurückgelassen mit dem Gefühl, dass er etliche seiner Möglichkeiten nicht wirklich ausschöpft. Und um sich eine flaue Handlung leisten zu können, dafür sind die Bilder doch nicht spektakulär genug. Schade, hätte viel, viel besser sein können.  (gepostet: 20.1.2018)