Ein skrupelloser Bankräuber gerät ins Visier eines nicht minder skrupellosen Cops, und das ausgerechnet bevor er den Coup seines Lebens landen will. Jeder, der mehr als drei Filme in seinem Leben gesehen hat, weiß wohl, was ihn erwartet. Goodies sind in diesem Fall lediglich, dass 50 Cent eine Hauptrolle spielt (wer das denn als Goodie empfindet) und der Trailer, der eine durchaus interessante Personenkonstellation versprach. Und dann eine Filmlänge von fast zweieinhalb Stunden? Das weckt natürlich Interesse, zumindest bei mir, aber ich mag ja auch 25minütige Songs.
Es geht auch echt fulminant los. Der Bankräuber und seine Kumpanen überfallen direkt mal einen Geldtransporter, erschießen Polizisten und liefern sich mit der anrückenden Mannschaft aus Uniformierten einen Schusswechsel. Automatische gegen halbautomatische Waffen, ein Knattern, das im Kino durch Mark und Bein geht. Ein Gangster stirbt, mehrere Polizisten werden verletzt, nur damit man am Ende feststellt, dass der Geldtransporter leer ist und der Chef den Satz sagt, der jedem Einzelnen klar macht, dass es kein Zurück mehr gibt: „Wir sind jetzt Copkiller!“
Für einen kurzen Moment dachte ich an „The dark knight“, der ja auch mit einem kuriosen Überfall des Jokers beginnt, und war voller Hoffnung, nun bestens unterhalten zu werden. Aber das relativierte sich schnell. Der harte, halblegale Cop sieht natürlich aus wie durch Gülle gezogen, raucht Kette und liefert sich erst einmal mit dem geschniegelten FBI-Mann ein Wortduell, das wahrscheinlich nicht in die Filmgeschichte eingehen wird. Danach beweist er vor seinen Kollegen seine Kombinationsgabe, indem er an Hand der Indizien die Täter identifiziert und auch gleich eine Spur hat. Und dann passiert das:
… nämlich gar nichts. Gähnende Langeweile. Mindestens ein Drittel des Films sind nur dafür da, dass sich alle gegenseitig ihre mehr oder weniger weißen Zähne zeigen können. Dabei ist das Meisterwerk des Gangsters ein durchaus raffinierter Plan, der, sobald es erst einmal an seine Umsetzung geht, auch wieder für spannende Momente sorgt. Sehenswerter Showdown, noch ein netter Twist, also es ist bei Weitem nicht so, dass der Film überhaupt nichts hat.
So frage ich mich also doch, wer das Ding geschnitten hat. 90 Minuten hätten gereicht und der Film wäre sogar echte Unterhaltung gewesen. Stattdessen fällt er bei mir durch. Aber wer sich selbst ein Urteil darüber bilden will, kann sich zumindest über eine Sache freuen: Zwischendurch hat man tatsächlich die Gelegenheit, noch Popcorn zu holen, eine Pizza oder zumindest für eine ausgedehnte Pinkelpause. Man verpasst eigentlich nichts. (gepostet: 2.2.2018)