Vor fast genau zwei Jahren flimmerte mit „Jumanji – Willkommen im Dschungel“ eine Wiederaufnahme der Geschichte um das Spiel, das jeden in eine andere Welt versetzt, über die Leinwand. Es war nicht wirklich eine Fortsetzung des ersten Films von 1995. Aus dem Brettspiel war ein Computerspiel geworden und auch die Protagonisten waren andere. Doch das änderte nichts daran, dass dieser Film einer der erfolgreichsten seines Jahrgangs wurde. Nun kommt mit „The next Level“ eine wirkliche Fortsetzung in die Kinos, die mit hohen Erwartungen klarkommen muss. Mal sehen, was das gibt.
Der nerdige Schlaukopf Spencer kehrt von seinem Studium in New York nach Hause zurück, nur um festzustellen, dass er sein Zimmer nun mit seinem kränkelnden und ewig nörgelnden Opa Eddie (Danny DeVito) teilen muss. Seine Beziehung mit Martha (aus dem ersten Teil) ist beendet und er sehnt sich nach der Zeit zurück, da er als Dr. Bravestone Jumanji gerettet hat. Als er zu einem Treffen mit seinen Freunden Fridge, Martha und Bethany nicht auftaucht, gehen sie zu ihm und werden von Opa Eddie hereingelassen. Der ist ziemlich mies drauf, weil er gerade Besuch von seinem ehemaligen besten Freund und Geschäftspartner Milo (Danny Glover) hat. Im Keller finden Spencers Freunde die Spielkonsole, die er notdürftig wieder zusammengeflickt hat, nachdem sie sie am Ende des ersten Teils zerstört haben. Plötzlich geht sie los und saugt die Menschen um sich nach Jumanji. Dieses Mal allerdings sind die Konstellationen anders. Nur Martha kommt wieder in die Rolle der Ruby Roundhouse (Karen Gillian), während Fridge sich plötzlich im Körper von Professor Shelly Oberon (Jack Black) wiederfindet. Bethany ist nicht dabei, stattdessen hat sich Opa Eddie in Dr. Bravestone (Dwayne Johnson) und Milo in Mouse Finbar (Kevin Hart) verwandelt. Ob sie unter diesen Umständen in der Lage sind, Spencer zu finden und Jumanji vor dem Bösewicht Jürgen dem Brutalen (Rory McCann) zu retten, scheint mehr als fragwürdig.
Nachdem der erste Teil von der Dynamik vier ungleicher Teenager in den Körpern schrulliger Avatare getragen wurde, mussten sich Autoren und Produzenten natürlich überlegen, wie man Pfeffer in die Fortsetzung bringt. Das ist ihnen durchaus gelungen. Zwar ist die neue Situation am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, nimmt aber relativ schnell wieder Fahrt auf. Dabei erreicht „The next Level“ zwar nicht unbedingt die Klasse an Witz seines Vorgängers, schafft es aber in seinem Verlauf umso mehr Herz in die Geschichte zu bringen. Besonders die problematische Beziehung zwischen den beiden „Opis“ sorgt für richtig schöne Momente, während Fridge und Martha ohne ihre Freunde Spencer und Bethany zunächst noch etwas blass bleiben. Aber das ändert sich auch dank einiger Wendungen und schließlich steuert der Film mit einigen rasanten Etappen auf ein spannendes Finale zu, das den Gang ins Kino auf jeden Fall lohnt. Während ich im ersten Teil besonders die Konstellation der Schauspieler Johnson, Hart und Black sehr gelungen fand, so schaffen sie es zwar nicht, noch einen draufzusetzen, erledigen ihren Job aber auch nicht unbedingt schlechter. Die beiden alten „Dannys“ sind in jedem Fall eine Bereicherung.
So ist „Jumanji – The next Level“ auf jeden Fall ein Erlebnis im Kino, besonders in 3D. Wer in der Vorweihnachtszeit so richtig in Abenteuerfilm-Stimmung ist, sollte ihn sich auf jeden Fall ansehen. Die Stimmen, die den ersten besser fanden, wird es sicherlich auch geben, aber wer kann schon Danny DeVito widerstehen, der zum Ende des Films den tollen Satz sagt: „Alt werden ist ein Segen“? Ich nicht! (gepostet: 18.12.2019)