Stuber - 5 Sterne Undercover                (Filmstart: 22.8.19)

Quelle: www. filmstarts.de
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Obwohl Ex-WWE-Superstar “Batista” alias Dave Bautista, was seinen Bekanntheitsgrad als Schauspieler angeht, sicher derzeit noch weit hinter seinem ehemaligen Kollegen Dwayne Johnson logiert, kann er auf bereits auf eine beachtliche Filmografie verweisen: „Spectre“, „Blade Runner 2049“, Hotel Artemis und natürlich „Guardians of the galaxy 1+2“ sowie Avengers: Infinity Wars und “Avengers: Endgame”.  Den Marvel Fans erschien er ausschließlich in grün in der Rolle von „Drax the Destroyer“, weswegen sein Gesicht wohl noch nicht allen Kinofans geläufig ist. Aber jetzt hat er endlich seine erste Hauptrolle. In der Action-Komödie „Stuber – 5 Sterne Undercover“ spielt er den raubeinigen Cop Victor „Vic“ Manning, der einen berüchtigten Drogendealer mit Hilfe eines indischen Taxifahrers zur Strecke bringen muss. Der Trailer hatte bereits einige witzige Szenen, da wollte ich natürlich sehen, ob „Batista“ der Anzug der Hauptrolle auch über die vollen 90 Minuten passt.

 

Nachdem seine Partnerin Sara von dem brutalen Drogendealer Oka Tedjo umgebracht wurde, hat Detective Vic Manning nichts anderes mehr im Sinn, als den Gangster zu schnappen. In Teilen gibt er sich auch selbst die Schuld, da er eine Sehschwäche hat, in jenem fatalen Einsatz seine Brille verlor und so den Mord nicht verhindern konnte. Daher unterzieht er sich einer Augen-OP, nach der er 24 Stunden so gut wie blind ist. Natürlich erreicht ihn unmittelbar danach die Nachricht eines Informanten, dass noch am selben Abend ein massiver Deal von statten gehen würde. Da der Fall ihm eigentlich schon entzogen ist, benutzt er die App des „Uber“-Taxiservice, die seine Tochter Nicole (Natalie Morales) ihm auf sein Handy geladen hat, damit er zu ihrer ersten Vernissage kommen kann. Der Fahrer, der Vic aufnimmt, ist der zahme und völlig verschüchterte Inder Stu Prasad (Kumail Najiani). Vic zwingt ihn, ihm bei seinen Einsätzen zu helfen, da er immer noch nichts sieht, doch Stu hat selbst auch ein Problem. Seine „beste Freundin“ Becca (Betty Gilpin), in die er seit Jahren verschossen ist, wartet auf ihn, betrunken und von ihrem Freund verlassen, und will mit ihm Sex haben. So scheint diese Nacht wohl die zu werden, in der „Stuber“, wie Stu spöttisch genannt wird, in vielerlei Hinsicht seine Manneskraft unter Beweis stellen muss.

 

Zumindest die amerikanischen Kritiken gingen bislang nicht sehr sanftmütig mit diesem Film um. Vielfach wurde die Handlung als zu flach und zu wenig komisch bemängelt. Aber ganz so schnell sollte man dieses Urteil nicht unterschreiben. „Stuber“ ist nämlich ein witziger Film, in dem das Duo Bautista/Najiani über 90 Minuten den Zuschauer zu unterhalten im Stande ist. Dem knallharten Cop steht ein nicht allzu männlicher Partner zur Seite, der zwar keine Waffe anfassen will, sich aber dafür umso mehr mit den sozialen Medien und dem „Nerdwissen“ unserer Zeit auskennt. Und auch wenn es Vic nicht zugeben will, es hilft ihm in einigen Situationen, in denen er alleine wahrscheinlich nicht überlebt hätte. Der Konflikt zwischen der beiden findet dabei durchaus auf Augenhöhe statt, denn ebenso wie Vic seinen indischen Fahrer davon überzeugen will, endlich wie ein Mann zu handeln, versucht Stu den stahlharten Cop zu Umarmungen und zum Weinen zu erziehen. Das ist alles nicht neu, aber durch die beiden Akteure ansprechend präsentiert. Nicht an Witz fehlt es dem Drehbuch, vielleicht ein wenig an Spannung, denn so wirklich Überraschendes bietet es dem Zuschauer nicht. Auch wandelt besonders Stuber manchmal hart an der Grenze zum Klischee. Aber das ändert nichts an der Unterhaltung.

 

So ist „Stuber – 5 Sterne Undercover“ vielleicht nicht die Megakomödie, an die man sich noch nach Jahren erinnert, wie es zum Beispiel Game Night für mich war. Aber Batistas Hauptrollenpremiere ist alles andere als ein Flop. Der Trailer bietet bereits einige witzige Szenen, die aber zum Glück nicht die einzigen des Films sind, und wen diese „harter-Cop-trifft-soften-Nerd“-Nummer interessiert, wird sicher auf seine Kosten kommen. Und so etwas ist mir persönlich hundertmal lieber, als die peinlich-zotigen Filme, in denen der Humor sich aus Rotöhrchen-Witzen über Sex und Genitalien speist. „Stuber“ ist actionreich, witzig und man kann ihn sich sehr gut anschauen.  (gepostet: 31.8.2019)