Meg (Filmstart: 9.8.2018)

Quelle: www. filmstarts.de
Quelle: www. filmstarts.de

Auf Tele 5 laufen sie fast jeden Freitag und haben Titel wie „3-headed shark attack“, „5-headed shark attack“, „sand shark“, „Zombie shark“, es gibt sie in allen Variationen: Die Hai-Filme. Sie sorgen eigentlich mehr für humorvolle Stunden als für wirklichen Grusel, doch zuletzt hat auch Steven Spielberg, wohl der Begründer dieses Genres, in Jurassic World einen Riesen-Urzeit-Fisch eindrucksvoll in Szene gesetzt. Als dann der Trailer zu einem Film rund um den mystischen Urzeit-Hai Megalodon über die Leinwand flimmerte, war ich sehr erfreut, denn solche Filme können einen Kinosaal wirklich zum Erbeben bringen, gerade in 3D und I-Sense-Sound. Daher wollte ich auch „Meg“ unbedingt gleich am ersten Tag sehen und habe mich die ganze Woche schon drauf gefreut. Gestern war es soweit.

 

Niemand glaubt dem Rettungstaucher Jason Taylor (Jason Statham), als er eine Rettungsaktion in der Tiefsee abbricht, weil etwas Riesenhaftes ihn angegriffen hat, zumal deswegen drei Männer ums Leben kamen. Erst als bei der von Meeresforscher Dr. Minway Zhang (Winston Chao) geleiteten Expedition, die den Grund des Marianengrabens erforscht, ein Unfall passiert und auch seine Tochter Suyin (Bingbing Li) in Gefahr gerät, kommen auch andere auf die Idee, dass an Taylors Geschichte etwas dran sein könnte. Prompt wird er für die Rettungsaktion engagiert und entdeckt ihn: Den sagenhaften, über 25 Meter langen Urzeithai Megalodon. Der Fisch allerdings, einmal aufgeschreckt, begnügt sich nicht mehr mit seiner Heimat in den Untiefen des Ozeans und beginnt, auch die oberen Gefilde der Welt nach Futter abzusuchen.

 

Zugegeben, ich gebe gewöhnlich nicht viel auf die Kritiken der überregionalen Medien, doch muss ich sagen, dass der Verriss, den spiegel.de vor Anlauf des Films veröffentlichte, nicht ganz ohne Berechtigung ist. Da wurde besonders die Inszenierung des Hais als lieblos und die Story als genretypisch bemängelt. Ganz so drastisch sehe ich das nicht, denn gerade der Beginn des Films weiß durchaus für Spannung zu sorgen, wenn die Forscher herausfinden, dass unter dem vermuteten Grund des Marianengrabens noch eine weitere Unterwasserwelt existiert, in der der Megalodon und viele weitere unbekannte Lebewesen unberührt weilen. Auch die ersten Szenen, in denen der „Hauptdarsteller“ auftaucht, kommen in 3D gar nicht einmal schlecht und viel mehr hatte ich von dem Film auch nicht erwartet. In dem Moment aber, da das Monster wirklich in seinem ganzen Schrecken in Erscheinung treten soll, schwächeln die Special Effects dann doch. Das enttäuscht ein wenig. Zudem wissen menschlichen Protagonisten mit ein wenig Gefühl und einer Prise Humor zwar durchaus zu gefallen, aber wenn „Mac“, „DJ“ (so heißen die in den Filmen eigentlich immer) und die anderen Jason Tyler zu seinen Heldentaten verhelfen, wirkt es doch im Verlauf des Films ein wenig sehr routiniert. Insofern muss ich sagen, schwimmt der Film ein wenig unter der Wasseroberfläche meiner Erwartungen.

 

Letztlich existiert im Kopf die Wertungsskala zwischen Spielberg und Tele 5. An Hand derer kann ich sagen, dass „Meg“ sich sicher turmhoch vom Tele-5-Niveau abhebt, aber ebenso weit entfernt ist von Spielberg. Irgendwo in der Mitte würde ich ihn platzieren. Die Effekte in 3D machen eine Menge gut und die Bilder faszinieren komischerweise immer dann am meisten, wenn der Megalodon nur schemenhaft in Erscheinung tritt. Man verzeihe mir den Kalauer, aber ein wenig mehr Biss hätte dem Film durchaus nicht geschadet. (gepostet: 10.8.2018)