Ein wunderschönes Geburtstagsgeschenk: Die Ausgabe der Süddeutschen Zeitung vom Tag, an dem ich geboren wurde. Einige wirklich lustige und kuriose Artikel gibt es hier zu finden. Wenn ich mir überlege, dass es jeden Tag in jeder Zeitung so viel zu entdecken gibt, verstehe ich auch, dass die Arbeit des Historikers niemals endet. Aber sie verliert auch nichts von ihrer Faszination.
Hier habe ich einige lustige Fundstücke aus dieser Ausgabe versammelt. Zum Einstieg muss man nur einmal auf die Titelseite rechts oben schauen:
Eine Ausgabe der SZ kostete Ende 1977 sage und schreibe 60 Pfennig.
Artikel:
Gewalt an Schulen ohne Computerspiele?
John Lennon auf Abwegen
Henry Kissinger und der deutsche Fußball
Was Kühe und Steuerzahler gemeinsam haben
Kommentar:
Gewalt, bevor es Computerspiele gab? Natürlich, schließlich hatten die Menschen in den 70er Jahren den Fernseher, der alles Schuld war. Wie seit Jahrzehnten mit wechselnden Medien die ewig gleichen Diskussionen geführt werden, ist schon mehr als erstaunlich.
Kommentar:
Ein Fall für den Boulevard war John Lennon offenbar in den 70ern vor seinem gewaltsamen Tod stets. Die Bezeichnung "philosophierender Selbstdarsteller" macht deutlich, dass die Wertschätzung, die ihm von heutigen Generationen entgegengebracht wird, offenbar damals noch nicht so verbreitet war. Die im Hintergrund schwelende Meinung über seine Entwicklung seit seiner Beziehung mit Yoko Ono scheint allerdings gleich geblieben.
Kommentar:
Dass hochrangige US-Politiker familiäre Bezüge zu Deutschland haben, ist fast schon eine Tradition. Der ehemalige Außenminister pflegt dies auf ganz besondere Art und Weise. Wegen seiner jüdischen Wurzeln floh er 1938 aus Deutschland und machte steile Karriere, die sogar 1973 mit dem Friedensnobelpreis gekrönt wurde. Ob er nach den Querelen seines Vereins, der als neue "Spielvereinigung Greuther Fürth", Jahr um Jahr mit Platz 4 knapp den Aufstieg verpasste ("Lieber Fünfter als Fürther"), ihm weiterhin die Treue hielt, ist nicht bekannt.
Kommentar:
Es ist nicht bekannt, wie lange diese Maßnahme in den Steuerbehörden aufrecht erhalten wurde. Klar ist, dass offenbar schon in den 70er Jahren ziemlich absurde Verbindungen zwischen Wissenschaft und staatlicher Administration gezogen wurden. Dass neue Erkenntnisse in der Milchviehhaltung auch im Falle von Steuerzahlern für gut befunden wurden, spricht in jedem Fall Bände.