Johan Huizinga

Dissertation

Im 2. Semester des Geschichtsstudiums begegnete mir der Name Johan Huizinga zum ersten Mal. Damals war ich fasziniert von der Tatsache, dass dieser niederländische Historiker im Jahr 1936 ein Buch namens "Im Schatten von morgen" veröffentlicht hat, in dem er viele Aspekte der Kulturentwicklung in den 30er Jahren äußerst weitsichtig kritisiert. Die Frage, inwiefern seine Gedanken Deutschland berührten und vielleicht Erklärungsansätze für die Ereignisse bis 1945 liefern, hat mich seitdem beschäftigt. In meiner Doktorarbeit habe ich dann eine umfangreiche Analyse aller seiner Schriften im Hinblick auf Deutschland geschrieben. Es war eine fantastische und immer wieder auf's Neue inspirierende Arbeit, die schließlich beim Waxmann-Verlag in der von Horst Lademacher herausgegebenen Reihe "Studien zur Geschichte und Kultur Nordwesteuropas" als Band 23 erschienen ist. Dass ich dann noch dieses Thema für meinen Science Slam Vortrag wählte, zeigt nur, dass mich diese Fragen auch heute noch beschäftigen.

BMGN, Low Countries Historical Review 2012:

Rezension von Christoph Strupp

 

Portal für Politikwissenschaft 2012:

Rezension von Sabine Steppat

Preis der deutschen Dante-Gesellschaft

Wer einmal in die Untiefen von Dantes Hölle in der "Göttlichen Komödie" hinabgestiegen ist, kennt diese unglaubliche Faszination, die dieses Werk seit über 700 Jahren bei Menschen auslöst. Auch Johan Huizinga lies sich davon beeindrucken. Vielmehr noch: Er fand Trost und Erbauung während seiner finstersten Tage in dieser allumfassenden Vorstellung von Gottes Gerechtigkeit. Über Dantes Bedeutung für Huizinga habe ich einen Aufsatz geschrieben und bin dafür 2010 mit dem "Dante-Preis der Stadt Krefeld" durch die Deutsche Dante Gesellschaft ausgezeichnet worden. Ich kann mir fast keinen schöneren Preis für eine meiner wissenschaftlichen Arbeiten vorstellen, gerade weil Dante mich bis heute fasziniert. Der Aufsatz ist im Deutschen Dante Jahrbuch 85/86 (2010/2011) publiziert.

 

Dante-Preis geht an zwei junge Wissenschaftler, Rheinische Post Online, 12. Oktober 2010

Edition zweier unpublizierte Reden

Es ist schon faszinierend, wenn man als Historiker im Archiv auf etwas stößt, was bisher noch keiner der Wissenschaft zugänglich gemacht hat. Von Johan Huizingas Texten ist fast alles Wichtige schon irgendwie bearbeitet und publiziert worden. Zwei Reden habe ich allerdings noch entdeckt, die nicht dazu gehörten. Ich habe sie aus dem Niederländischen übersetzt, kommentiert und in dem von Simone Frank, Holger Schmenk und mir herausgegebenen Band 3 der Zeitschrift Rhein-Maas (2012) zum 60. Geburtstag meines Doktorvaters Jörg Engelbrecht veröffentlicht. Damit war meine Arbeit zum Thema zu einem zufriedenstellenden Abschluss gebracht: Monografie, Aufsätze, Vorträge, Edition, mehr kann man als Historiker nicht tun.